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Kolonien


In der Übung haben wir uns mit ganz verschiedenen römischen Kolonien im Imperium Roman beschäftigt: in Kleinasien, Griechenland, Phönizien und Spanien. Und mit ihrem Lokalgeld. Dabei hat sich gezeigt, dass es bestimmte Themen gibt, die fast alle Städte aufgreifen und auf ihren Münzen abbilden, "römische Themen", die den Charakter einer colonia hervorheben.

Andere Motive und Themen sind ganz individuell und zeigen klar, dass die Städte nicht nur "ein Teil von Rom" sind, sondern viel mehr: Sie sind jede für sich etwas ganz Besonderes und jede ist stolz auf ihre Eigenheiten und Traditionen. Das können alte Kulte sein, berühmte (mythische) Vorfahren, geografisch-topografische Besonderheiten u.v.m.

Dieser individuelle Teil wiegt in der Regel schwerer und ist quantitativ meist deutlich stärker vertreten.

Bei der Auswahl der in der Übung (und infolgedessen hier in der Ausstellung) behandelten Städte haben wir versucht, verschiedene Entwicklungslinien abzubilden: So haben wir uns mit Städten aus verschiedenen Regionen des Römischen Reichs beschäftigt, d.h. Städte aufgenommen mit unterschiedlichem historischen, geografischen oder kultuellen Hintergrund und deren "Kolonialgeschichte" ganz unterschiedlich funktionierte (caesarische und augusteische Veteranenkolonien genauso wie Städte, die erst im 3. nachchristlichen Jahrhundert sog. Titularkolonien wurden).

 

Karte: Verteilung der für die Ausstellung ausgewählten Orte (Karte basiert auf dem Custom map-Tool des RPC)

 

Wir wollten herausarbeiten, was die numismatischen Besonderheiten jeder einzelnen Kolonie waren:

- Welche Motive verwendete die einzelnen Städte/coloniae auf ihren Münzen?
- Welche thematischen Schwerpunkte setzten sie also?
- Wie verhalten sich "römisch-koloniale" und "lokale" Motive?
- D.h. Wie wollten sich die jeweiligen coloniae über das Medium Münze repräsentiert sehen?

Nicht von jeder Stadt ist gleich viel numismatisches Material in der Münsteraner Sammlung vorhanden. Daher ist die Auswertung unterschiedlich ausführlich bzw. nicht repräsentativ. Ein klarer Schwerpunkt liegt in Alexandria Troas; das hat sammlungsgeschichtliche Gründe. Bei anderen coloniae muss der Blick klar über die Münsteraner Sammlung hinaus geworfen werden.