eMuseum
Das Material
Im Archäologischen Museum der Universität Münster gibt es einen großen Bestand an lokalen Münzen, die während der römischen Kaiserzeit (ca. 1.-3. Jahrhundert n. Chr.) von zahlreichen Städten im gesamten Imperium ausgegeben wurden (wir sprechen von "Roman Provincials" oder "Greek Imperials"). Die meisten dieser Münzen stammen aus dem griechischen Osten des Reichs. Es handelt sich dabei um Kleingeld, um Münzen aus Bronzelegierungen, die für den alltäglichen Bedarf vor Ort hergestellt worden sind. Der Großteil der Münzen ist von Städten mit griechischem Stadt-Status ausgegeben worden, daneben gibt es aber auch nicht wenige, die von den zahlreichen römischen Kolonien im Mittelmeerraum produziert wurden.
Abb. 1: Blick in den handschriftlichen Katalog Theobald Bieders
Abb. 2: Auswahl von Kolonie-Münzen aus der Sammlung
Das Material stammt zum großen Teil aus einer alten Privatsammlung, die 1956 für die Universität angekauft wurde, um Anschauungsmaterial für die universitäre Lehre zu haben.
Abb. 3-4: Sondervitrine "Alexandria Troas" im Archäologischen Museum
Durch die Verbindung zur Forschungsstelle Asia Minor, die seit den späten 1980er Jahren Feldforschungen in der Troas (in der Nordwest-Türkei) durchführte – Surveys und Grabungen in Neandria und Alexandria Troas –, geriet u.a. auch die Münzprägung der römischen Kolonie Alexandria Troas in den Fokus der Forschungen am Archäologischen Institut. In der Folge konnten für die Münzsammlung einige besondere Einzelstücke erwoben werden und eine kleine Spezialsammung wurde dem Museum geschenkt, sodass sich seit den 1990er Jahren ein Sammlungsschwerpunkt "Alexandria Troas" herausbildete, der seit 2007 im Archäologischen Museum mit einer eigenen Vitrine präsentiert wird.