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Römische Kolonien


Die Traditionelle: Tyrus

Erst mit der Koloniegründung von Tyrus in severischer Zeit spiegelt sich "Römisches" in der lokalen Münzprägung wider: Die Legenden sind nun in Latein gehalten und auf der Vorderseite wurden, wie andernorts üblich, Kaiserporträts abgebildet. In das Motivspektrum der Rückseiten wurden römische Themen, wie die Feldzeichen und Marsyas aufgenommen.

Unter Elagabal (Anfang 3. Jh. n. Chr.) kam es in beiden Städten, Tyrus und Berytus, zu einer Rückbesinnung auf ihre lokalen und vor allem phönikische Traditionen. So wurden in Tyrus nun Heroen und Mythen wie die von Dido, Pygmalion, Kadmos und Europa wiedergegeben – allesamt lokale mythische Figuren, die weit in die griechische Welt weitergewirkt haben.

  

Abb. 1: Bronzemünze aus Tyrus mit Dido, die den Stadtbau von Tyrus beobachtet (ca. 218-222 n. Chr.). Berlin, Staatliche Museen, Objektnummer 18202843 (= RPC VI Temp. Nr. 8613)
Abb. 2: Bronzemünze aus Tyrus mit Kadmos, der eine Tafel mit Alphabet in der rechten Hand und einen Zepter in der linken Hand hält, gegenüber von ihm stehen vier Griechen (ca. 244-249 n. Chr.). CoinArchives Triton XXII Lot.729 (= RPC VIII unassigned ID 6505)

 

Weiterführende Literatur

- A. Hirt, Bild und Kontext — Eine Annäherung an die tyrische Bronzeprägung des 3. Jhs. n. Chr., in: HASB. Hefte des Archäologischen Seminars der Universität Bern 21, 2009, S. 77–94