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Bilddateien sind Public Domain Mark 1.0. Münster, Archäologisches Museum der Universität, ID290. Aufnahme durch Robert Dylka.

Victorinus: Nachahmung
Inventarnummer: M 5610

Münzstand: Antike Herrscherprägung, Münzherr: Victorinus (-271 n. Chr.)

Nominal: Doppeldenar (ANT)

Datierung: ca. 274-284 n. Chr.

Land: Deutschland
Münzstätte: Trier (Belgica)

Vorderseite: IMP C PI VICTORINVS AVG. Panzerbüste des Victorinus mit Strahlenkrone n. r., Zipfel des Paludamentums auf der Schulter.
Rückseite: SALVS AVG. Salus steht n. r., hält mit der Rechten eine Schlange, die sie aus einer Patera in der Linken füttert.

Herstellung: geprägt

Münze, Bronze, 3,44 g, 21 mm, 6 h

Dargestellte/r:
Victorinus

Vorbesitzer:
Hans-Joachim Pfeiffer von 1995 bis 2016

Literatur: G. Elmer, Die Münzprägung der Gallischen Kaiser in Köln, Trier und Mailand, BJb 146, 1941, 70 Nr. 703; E. Besly - R. Bland, The Cunetio treasure. Roman coinage of the third century AD (1983) 150 Nr. 2564 Taf. 31.

Imitation einer offiziellen Prägung (nach dem Vorbild RIC V 2 Victorinus Nr. 66 mit abweichenden Vs.-Legenden) Nachprägungen meinen nicht offizielle oder halboffizielle Münzen regulärer römischer Staatsmünzen von minderer Qualität, die häufig Fehler in der Legende oder in den Bilddarstellungen sowie in den Gewichten und Metallgehalten besitzen. Sie wurden von in der Münzprägung nicht staatlich geschulten Römern im römischen Germanien geprägt, da sie überwiegend in römischen Fundkontexten auftauchen. Nachdem die Münzstätten Köln und Trier 274/75 n. Chr. durch Aurelian geschlossen wurden, kam es zu einer Geldverknappung. Als Notgeld wurden womöglich von offiziellen und privaten Institutionen die Münzen, die gerade im Umlauf waren, nachgeprägt und beispielsweise als Lohn ausgegeben. Die Währung wurde durch die Nachprägungen gestreckt. Die nachgeahmten Münzen sind dabei nicht zeitgleich mit den regulären Münzemissionen des regierenden Kaisers herausgegeben worden. Eine hohe Zahl der Imitationen weist sogar Averse und Reverse von verschiedenen vorausgegangenen Kaisern auf. Mit der Wiedereröffnung der Münzstätte Trier unter Diocletian nahm die Anzahl der nachgeprägten Münzen ab. (C.-F. Zschucke, Die römische Münzstätte Trier ³(1997) 15f.; C.-F. Zschucke, Die römische Münzstätte Köln (1993) 12-15.)

Fotograf Vorderseite: Robert Dylka
Fotograf Rückseite: Robert Dylka

Münster, Archäologisches Museum der Universität
Accession Zugangsart Schenkung

Zitierweise für dieses Objekt: Digitales Münzkabinett der Universität Münster, M 5610

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