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Image files are licensed Public Domain Mark 1.0. Münster, Archäologisches Museum der Universität, ID286. Photographs by Robert Dylka.

Victorinus: Nachahmung
Inventory no: M 5606

Class/status: Ancient Ruler's issue, Authority: Victorinus (-271 n. Chr.)

Denomination: Double Denarius

Date: ca. 274-284 n. Chr.

Country: Germany
Mint: Köln (Germania)

Obverse: IMP C VICTORINVS P F AVG. Büste des Victorinus mit Strahlenkrone, Brustpanzer und Paludamentum n. r.
Reverse: ORI-E-NS AVG Münzstättenkennzeichnung i. F. P/-. Sol, nackt, mit Strahlenkrone eilt mit um die Schulter gebundenem Manteltuch n. l. Die r. Hand zum Gruß erhoben, mit der l. trägt er eine Peitsche geschultert. Das Manteltuch weht in Form zweier Wellen hinterher.

Production: struck

Coin, Silver, 2,65 g, 20 mm, 6 h

Sitter:
Victorinus
Vendor (to prev. Owner):
Paul-Francis Jacquier (Kehl am Rhein)

Previous owners:
von 1992 until 2016

Publications: RIC V,2 (Victorinus) Nr. 115; Cunetio 163 Nr. 2971. Ex Paul-Francis Jacquier, Numismatique Antique. Münzliste 14/Herbst ’92 (1992) 12 Nr. 63 (dieses Stück). Kein Nachweis bei Elmer oder Mairat in ihren Arbeiten zum Gallischen Sonderreich. Zum Charakter der Nachahmung s. den Kommentar unten links unter dem Symbol der Glühbirne.

Web Portals:
http://numismatics.org/ocre/id/ric.5.vict.115

Nachprägung. Der Revers wurde von Postumus übernommen (H. Cohen, Description historique des monnaies frappées sous l'Empire romain communément appelées médailles impériales Bd. 6 ²(1955) 38 Nr. 213; G. Elmer, Die Münzprägung der Gallischen Kaiser in Köln, Trier und Mailand, BJb 146, 1941, 52f. Nr. 568.) Nachprägungen meinen nicht-offizielle oder halb-offizielle Münzen regulärer römischer Reichsmünzen von minderer Qualität, die Fehler in der Legende oder in den Bilddarstellungen sowie in den Gewichten und Metallgehalten besitzen. Sie wurden von in der Münzprägung nicht staatlich geschulten Römern im römischen Germanien geprägt, da sie überwiegend in römischen Fundkontexten auftauchen. Nachdem die Münzstätten Köln und Trier 274/75 n. Chr. durch Aurelian geschlossen wurden, kam es zu einer Geldverknappung. Als Notgeld wurden (womöglich von offiziellen und privaten Institutionen) die Münzen, die gerade im Umlauf waren, nachgeprägt und beispielsweise als Lohn ausgegeben. Die Währung wurde durch die Nachprägungen gestreckt. Die nachgeahmten Münzen sind dabei nicht zeitgleich mit den regulären Münzemissionen des regierenden Kaisers ausgegeben worden. Eine hohe Zahl der Imitationen weist sogar Averse und Reverse von verschiedenen vorausgegangenen Kaisern auf. Mit der Wiedereröffnung der Münzstätte Trier unter Diocletian nahm die Anzahl der nachgeprägten Münzen ab. (Siehe dazu C.-F. Zschucke, Die römische Münzstätte Trier ³(1997) 15 f.; C.-F. Zschucke, Die römische Münzstätte Köln (1993) 12-15)

Photographer Obverse: Robert Dylka
Photographer Reverse: Robert Dylka

Münster, Archäologisches Museum der Universität
Accession Zugangsart Schenkung

Recommended Quotation: Digitales Münzkabinett der Universität Münster, M 5606

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