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Bilddateien sind Public Domain Mark 1.0. Münster, Archäologisches Museum der Universität, ID2551. Aufnahme durch Robert Dylka.

Alexandria Troas
Inventarnummer: M 2909

Münzstand: Stadt

Datierung: 251-253 n. Chr.

Land: Türkei
Münzstätte: Alexandria Troas (Troas)

Vorderseite: IMP C VIBI A[FINI] OLVSSIANV. Drapierte Panzerbüste des Volusianus n. r., lorbeerbekränzt.
Rückseite: COL - AV-G // [TROA]. Zwei Momente der Auffindung des Kultbildes: Der Hirte Ordes geht n. l., erhebt die r. Hand und hält im l. Arm einen Hirtenstab (Pedum); links befindet sich eine Grotte, in der das Kultbild des Apollon Smintheus liegt, während der Gott selbst oben auf der Grotte steht, er hält Köcher, Bogen und Opferschale; rechts springt ein Rind (?) n. r. mit Blick zurück zur Szenerie.

Herstellung: geprägt

Münze, Bronze, 4,48 g, 22 mm, 6 h

Dargestellte/r:
Volusianus
Veräußerer (an Museum):
Giessener Münzhandlung Dieter Gorny

Literatur: RPC IX Nr. 444/1 (dieses Stück); A. Boßmann, Die Münzen von Alexandria Troas im Archäologischen Museum der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Boreas 27, 2004, 279 Nr. 6 Taf. 35, 6 (dieses Stück).

Webportale:
https://rpc.ashmus.ox.ac.uk/coins/9/444/1

Angekauft mit Mitteln des Historisch-Archäologischen Freundeskreises e.V. (Münster) aus der Auktion Giessener Münzhandlung 96 (7.6.1999) S. 73 Nr. 343. Die Kultlegende um Apollon Smintheus und die Auffindung des Kultbildes durch den Hirten Ordes wird ausführlich von P. Weiss, Alexandria Troas: Griechische Traditionen und Mythen in einer römischen Colonia, in: E. Schwertheim - H. Wiegartz (Hrsg.), Die Troas. Neue Forschungen zu Neandria und Alexandria Troas II, Asia Minor Studien 22 (1996) S. 167-169 behandelt. Das Motiv findet sich auf Münzen mit Crispina (RPC IV Temp. No. 198) oder Caracalla auf der Vs. sowie auf späten pseudo-autonomen Stücken mit der Stadttyche auf der Vs. (RPC IX Nr. 469, 491). Unter Volusianus scheint dieses Stück das bisher einzige nachgewiesene Exemplar zu sein. Bei dem rechts fortspringenden Tier scheint es sich um ein Rind zu handeln, dafür sprechen die möglicherweise gespaltenen Hufe auf unserem Stück und einige Stempel der anderen o.g. Münzen, die das Tier offenbar mit Hörnern zeigen (z. B. RPC IX Nr. 469/1). F. Imhoof-Blumer, Griechische Münzen (1890) S. 623 f. Nr. 209-211 hatte als einziger das Tier als Pferd beschrieben. Während die Kombination "Hirte mit Pferd" von zahlreichen anderen Typen aus Alexandria Troas bekannt ist, taucht "Hirte mit Rind" sonst nicht auf. In diesem Fall mag das Tier nur dazu dienen, den stehenden Mann als Hirten zu kennzeichnen (was aber durch den Krummstab ohnehin schon eindeutig genug wäre).

Fotograf Vorderseite: Robert Dylka
Fotograf Rückseite: Robert Dylka

Münster, Archäologisches Museum der Universität
Accession Zugangsjahr 1999 Zugangsart Schenkung

Zitierweise für dieses Objekt: Digitales Münzkabinett der Universität Münster, M 2909

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