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Bilddateien sind Public Domain Mark 1.0. Münster, Archäologisches Museum der Universität, ID16. Aufnahme durch Robert Dylka.

Domitianus
Inventarnummer: M 2079

Münzstand: Antike Herrscherprägung, Münzherr: Domitianus (51-96 n. Chr.)

Nominal: As

Datierung: 88 n. Chr.

Land: Italien
Münzstätte: Rom (Italia)

Vorderseite: IMP CAES DOMIT AVG GERM P M TR P VIII CENS PER P P. Kopf des Domitianus n. r. mit Lorbeerkranz.
Rückseite: COS XIIII - LVD SAEC FEC // S C. Kaiser in Toga (r. im Bild) opfert über einem flammenden Altar, davor (l. im Bild) zwei Musikanten mit Leier und Doppelflöte (fidicen und tibicen); im Hintergrund die sechssäulige Front des Iupiter Optimus Maximus-Tempels.

Herstellung: geprägt

Münze, Bronze, 11,33 g, 29 mm, 7 h

Dargestellte/r:
Domitianus
Veräußerer (an Museum):
Dorotheum Wien

Vorbesitzer:
1. Chorherrenstift St. Florian
2. Apostolo Zeno (11.12.1668 - 11.11.1750)

Literatur: RIC II 1² 308 Nr. 623. Ex Slg. Apostolo Zeno, Katalog Dorotheum I (1955) 34 Nr. 535 Taf. 9 (dieses Stück).

Webportale:
http://numismatics.org/ocre/id/ric.2_1(2).dom.623

Dieser As stammt aus der Serie (wie M 2077), die in anschaulicher Weise die religiösen Zeremonien der Säkularfeiern Domitianus’ im Jahre 88 n. Chr. darstellt. Die Altarszene der Rückseite zeigt ein sogenanntes Voropfer, wie es zu Beginn jeder Opferhandlung abgehalten wurde. Der Kaiser, rechts neben dem kleinen Rundaltar, hat Weihrauch ins Feuer gespendet und gießt nun aus einer Schale Wein darüber. Ihm gegenüber steht ein Flötenspieler (tibicen), hinter diesem ein Leierspieler (fidicen); beide spielen während der Zeremonie auf ihren Instrumenten. Betrachtet man die zahlreichen Darstellungen von Voropfern auf den historischen Reliefs der Kaiserzeit, so bestätigen und ergänzen sie die Altarszene des Münzbildes. Meist sind dem Opfernden dort noch Altardiener beigegeben, die das Weihrauchkästchen und die Opferkanne mit dem Wein halten. Zudem findet sich häufig, auch auf Münzbildern unserer Säkularserie, eine kombinierte Darstellung, bei der das Voropfer mit den unmittelbar folgenden Zeremonien, der Vorführung und Schlachtung der Opfertiere, verbunden ist. Als Musiker ist bei Kulthandlungen nach römischem Ritus stets ein tibicen anwesend. Ein zusätzlicher fidicen wie auf unserem Münzbild ist selten und steht für ein Opfer nach griechischem Ritus. Dass für diesen römischen Kult ein griechischer Ritus vorgeschrieben war, können wir den Säkularakten entnehmen, möglicherweise ein Beleg für die Herkunft der ludi saeculares aus dem griechischen Unteritalien. Gemäß dieser Vorschrift trägt der Kaiser als Opfernder die Toga mit unverhülltem Haupt (capite aperto), während nach römischem Ritus der Kopf bedeckt sein musste (capite velato). [Michael Fehlauer]

Fotograf Vorderseite: Robert Dylka
Fotograf Rückseite: Robert Dylka

Münzpatenschaft: Michael "Felix" Fehlauer, Münster

Münster, Archäologisches Museum der Universität
Accession Zugangsart Kauf

Zitierweise für dieses Objekt: Digitales Münzkabinett der Universität Münster, M 2079

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